Väter – Samstag, 04. Mai 2024
Der ev. Kindergarten Müsen lud am ersten Samstag im Mai zum alljährlichen Vätersamstag ein. Das große Ziel: Die Ginsburg.
Treffpunkt war der Gillerparkplatz in der Nähe des Gillerbergheims. Schon vor 10.00 Uhr trafen die ersten Väter, Onkel, Opas und Freunde mit den Kindern ein. Die Kleinsten vergnügten sich bereits jetzt in den phänomenalen Matschpfützen, die der Regen der vergangenen zwei Tage auf dem Parkplatz hinterlassen hatte. So manche Pfütze war tiefer als erwartet; wohl dem, der eine Matschhose mit Gummistiefeln trug.
Dann zog die Schar von weit über 20 Kindern los in Richtung Ginsburg. Zunächst bergab, an der Grillstelle der „alten Köhlerhütte“ vorbei, zum Fuß des Schlossbergs. Doch plötzlich war der Weg versperrt. Die Kinder staunten nicht schlecht, als mit lautem Lachen mitten im Wald der weit bekannte Hans Hübner selbst mit seinen Recken unsere Gruppe aufhielt. Mit großen Augen und eine Menge Neugier beäugten die Kinder die Rittergruppe. Die anfängliche Skepsis der Kleinsten wich sehr schnell, als sich der Raubritter Hans Hübner als ein sehr freundlicher Gesell herausstellte und mit glänzenden Augen beobachteten die Kinder die wilde Kleidung und natürlich die mitgebrachen Waffen: Messer und Schwerter hingen an den Gürteln der Ritter und der lange Speer beeindruckte so manchen Ritteranwärter. Hans Hübner lud unsere Gruppe ein, mit in seine Burg zu kommen, um dort mehr vom Leben der Ritter zu erfahren. So zog unsere Gruppe, flankiert von den Rittern, den Schlossberg hinauf. So manche kleine Hand streichte während der letzten Etappe über den einen oder anderen Schwertknauf.
Auf der Brücke hielt unsere Gruppe an und der Burgherr stellte seinen Kerker- und Schatzmeister Chlodwich vor. Chlodwich wies uns auf die Gefahren einer Burganlage hin und führte uns dann in das Innere der Hauptburg. Dort angelangt, gab es direkt eine erste Teamaufgabe. Chlodwich hatte als Schatzmeister zuvor einen (wie er sagte) „Hüppel“ von Puzzelteilen auf dem gesamten Burggelände versteckt. Diese galt es nun zu finden. So machten sich Kinder und Erwachsene auf, in der Burg, im Burggraben und im angrenzenden Wald zu suchen. Es dauerte schon eine Weile, bis die 32 Puzzelteile – die Chlodwich selbst erstellt hatte- gefunden waren. Das Zusammensetzen stellte sich dann auch sehr schwierig heraus und die Ritter lachten mehrmals auf, als selbst die Erwachsenen ans Grübeln kamen. Mit Unterstützung gelang es dann schließlich das Puzzle zusammen zu setzen. Zu sehen war dann eine Panoramaskizze der Ginsburg mit einem großen Schwert.
Im Anschluss konnten sich die Kinder auf ausgebreitete Decken setzen und die Ritter stellten Kleidung, Geschirr und Essen aus dem Mittelalter vor. Dabei konnten die Kinder geschnitzte Holzteller und Holzlöffel anfassen; und einzelne Kinder trauten sich auch, einmal richtige Ritterkleidungsstücke wie den Gugel anzuziehen. Die Ritter berichteten von der Geschichte der Ginsburg, was einen Burgherrn ausmachte und zeigten eine Urkunde sowie eine Zeichnung der Ginsburg, wie sie vermutlich früher aussah.
Nach eine Picknickpause im Burghof kam überraschend Hartwich, die Torwache, dazu. Gemeinsam zeigten die Ritter nun, welche Waffen sie dabei hatten: Schwerter, Schilde, Äxte, Speere, Bogen und Pfeil. Hans Hübner suchte sich nun einen mutigen Vater aus, der sich traute, einmal mittelalterliche Kleidung anzuziehen. Verschwiegen hatte der Raubritter, dass nun auch das schwere Kettenhemd (dass von mehreren Kindern getragen werden musste) und ein massiver Eisenhelm angezogen werden musste. Jetzt durfte der Vater sogar das große schwarz - grüne Schild des Hans Hübner halten und mit einem Schwert in der Hand ein Foto machen. Allerdings wurde dann unser „Rittervater“ von Hartwich nach kurzer Schwertkampfeinweisung zum gefährlichen Zweikampf gefordert. Mit glänzenden Augen verfolgten die Kinder den Schaukampf, der mit klingenden Schwertern und Kampfgebrüll seinesgleichen suchte.
Jetzt wurde es noch spannender: Die Ritter teilten sich in drei Gruppen auf und die Kinder konnten nun selbst einmal ihr Geschick mit den mittelalterlichen Waffen probieren: Mit Helm und Kurzschwert gegen Hartwich antreten, sich im Bogenzielschießen versuchen oder sich trauen, bei Kerzenschein in den Burgkeller mit Hans Hübner zu gehen. Wer sich noch weiter traute, konnte auch einen Aufstieg in den Bergfried unternehmen und die wunderschöne Aussicht von oben genießen.
Gegen Mittag verabschiedeten sich die Ritter vom Geisenberg und luden alle ein, am kommenden Pfingsten die Raubritter auf Kultur Pur zu besuchen.
Ein herzliches Dankeschön an die „Schlossberg Raubritter“, die uns mit viel Liebe zum Detail in die Welt des Mittelalters eintauchen ließen.
Gehabt euch nun wohl und bis zum nächsten Mal, euer Kindergarten aus Müsen…
Für den Kindergarten: David Schreiber